Expedition 2015
Thors Hammer
Vorgeschichte
1998 hatte ich meine erste Begegnung mit Skams Klove. Mein damaliger Schwiegervater hatte mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte zu einem Besuch eines Naturkulturerbes.
Symbol für Kulturerbe
Es gibt in Norwegen viele solcher Stätten wie Gräber, Gebäude, Anlagen, Tingplätze, Steinringe und ähnliches. Sie sind dort in großer Anzahl vorhanden und gut beschildert.
Ich war neugierig und wir fuhren nach Skams Klove.
Vom Parkplatz den Weg hinauf war noch nix zu sehen. Erst ein großes Holzschild gab den Hinweis auf Skams Klove. Ich schaute mich um, habe aber damals noch gar nicht erkannt, dass ich schon am Anfang stehe. Im Video ist das der Nord Platz. Da ich nicht wusste, was auf mich zukam, war mir auch überhaupt nicht klar, worauf ich achten musste. Es gab vor Ort einen Plan, der einem zeigte, wo es lang geht.
Also ging ich nichts ahnend den flachen Weg hinauf. Dort steht auch heute noch ein roter Pfeiler als Wegweiser.
Hier ist mir aufgefallen, dass der weitere Weg zwischen zwei stark verwitterten Wänden entlang läuft. Es wirkt zwar gerade, aber nicht spektakulär.
Nach einigen Metern geht es den steinigen Weg hinauf. Die Wände werden höher, aber ich war mit dem Boden beschäftigt. Die Steine sind teilweise sehr wackelig.
Oben angekommen erstreckte sich mir ein ungewöhnlicher Anblick. Über 80 Meter nur geradeaus und die Wände eng beieinander. Das war schon was anderes.
Schon beim ersten Besuch fielen mir die großen und geraden Flächen auf. Das war der Moment, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging.
Später hatte ich durch die Übersetzung norwegischer Schriften vor Ort erfahren, daß die Spalte vor zirka 3000 Jahren in der Bronzezeit entstanden sein soll. Durch naturbedingte Umstände brach das Granitmassiv auf und füllte sich mit einem Gesteinsgemisch. Dieses wurde durch naturgegebene Bedingungen ausgewaschen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt kamen dann die Geröllmassen. Diese haben nochmal alles auf ihre Weise verändert.
Skitze entwerfen und einsetzen
Die Entstehung des Expeditionsnamen
Wir hatten uns entschieden unserer Expedition einen Namen zu geben. Thor ist ein Gott aus den Sagen der Skandinavischen Länder. So erschien es uns richtig, dass das für unsere Expedition genau der richtige Name ist. Nur fehlte noch etwas. Wir hatten überlegt wie diese Spalte wohl entstanden sein könnte, da kamen wir auf die Idee, das hier Thor seinen Hammer durch das Granitmassiv getrieben hat. So war der Name für die Expedition geboren.
"Thors Hammer"
Die Expedition - Thors Hammer
Anreise, Ziele, Eindrücke
Anreise
Es ging im Sommer 2015 los. Alles an Technik wurde im Fahrzeug von Jens verstaut.
Wir fuhren über die Autobahn A7 bis nach Frederikshavn in Dänemark, von dort auf die Fähre nach Göteborg. Auf der Autobahn, der Europastrasse E6, durch Schweden und über die Grenze nach Norwegen Richtung Olso. Weiter auf der Bundesstrasse 110 bis nach Fredrikstad. In Engelsviken hatten wir ein Haus gemietet. Dort waren wir aber nur zum Übernachten. Über die Bundesstrasse 108 ging es dann täglich auf die Insel Kjøkøja zum Parkplatz von Skams Klove.
Ziel - Beide Wandseiten fotografieren
Wir sind nicht einfach losgefahren und haben uns das nur mal näher angeschaut. Nein, wir hatten einen Plan, was wir alles erledigen wollten, da wir nur zwei Wochen Zeit hatten. Hört sich erst mal viel an, aber zwei Tage gingen schon für die An- und Abreise drauf. Von Hamburg bis nach Fredrikstad waren wir 11 Stunden unterwegs. Der größte Teil mit dem Auto und zirka drei Stunden mit der Fähre.
Wir hatten uns vorgenommen, die zirka 200 Meter komplett zu fotografieren. Beide Wände! Meter für Meter in der Länge und jeden halben Meter in die Höhe.
Dafür haben wir uns für diesen Zweck eine Kamera ausgeliehen. Diese konnte RAW Bilder aufnehmen. Beste Voraussetzung für eine spätere nachträgliche Bearbeitung. Da die Spalte einige Meter tief ist, kann man im Stehen mit ausgstreckten Armen gerade mal so zwei Meter in der Höhe aufnehmen. Für die restliche Höhe haben wir uns ein Gestell in Handarbeit angefertigt.
In das Gestell wurde die Kamera fest installiert und auf einer Teleskopstange aufgesteckt. Mit dieser war es uns möglich, die Kamera zusätzliche sechs Meter in die Höhe zu befördern. Mit ausgestreckten Armen also um die acht Meter.
Da die Spalte eine Breite von zirka 137 cm hat, war es schlecht möglich, viel Fläche auf einmal zu fotografieren. Also mussten wir Stück für Stück fotografieren und später die einzelnen Bilder mit einem Programm zusammenfügen. Daraus entstand dann dieses Bild.
Nur so war es möglich, einmal alles im einem Stück anzuschauen. Wenn man im nachhinein Zuhause noch mal etwas genauer sehen will, dann liegen die 20MB Bilder im RAW Format vor. Auf diese Weise haben wir für zirka 200 Meter um die 2000 Bilder gemacht. Wir haben über vier Tage bis zu acht Stunden fotografiert, bis alles im Kasten war. Als wir uns eingespielt hatten, schafften wir 30 Meter pro Tag mit beiden Seiten.
Ziel - Aufnahmen aus der Luft
Ein weiterer Punkt auf der Liste war, die Spalte von oben aufzunehmen. Dazu kam der Hexakopter von Jens zum Einsatz. Er hatte sich einen in Eigenanfertigung mit Zubehör und Fernbedienung zusammengebaut.
Mit dem Kopter haben wir schöne Videoaufnahmen in Full HD gemacht. Es wurde in 30 und 50 Meter Höhe aufgenommen.
Eindrücke aus der Expedition
Die Erosion an den Wänden ist überall gut erkennbar. Teilweise sind große Stücke herausgebrochen.
An anderen Stellen kann man Kratzspuren an den Wänden sehen.
Wir vermuten daß ein Gemisch aus Wasser, Schlamm, Geröll und Steinen unterschiedlicher Größe durch die Spalte flossen. Auswirkungen einer Überflutung? Dadurch entstanden unterschiedliche Arten von Kratzspuren.
Kratzspuren sind auch auf geraden Flächen zu finden.
Es gibt aber auch Flächen die ungleichmässig sind. Auffällig daran ist, das einige dieser Kratzspuren von geraden Flächen in ungleichmässig geformte Flächen übergehen. Es sind also erst Gesteinsstücke herausgebrochen und dann kommen die Kratzer.
Es gibt Flächen die sind so gut erhalten, dass es möglich ist eine Wasserwaage plan aufzulegen.
Kann eine so gerade Fläche auf natürliche Weise enstanden sein?
Über der Wasserwaage auf dem Stein treten Lichtreflexionen auf !
Es gibt vier Stützen direkt unter der Brücke. Sie wurden aus Beton erstellt. Vermutlich wurden sie im zweiten Weltkrieg durch die deutsche Armee gebaut. Genau dort befindet sich auch ein ehemaliger Eingang in das Granitmassiv. Dieser ist zur Zeit mit Beton verschlossen.
Ein weiterer Eingang befindet sich kurz vor dem südlichen Ende auf der gleichen Wandseite.
Auch dieser Eingang wurde mit Beton geschlossen.
Mit dem Einsatz eines Hexakopters entstanden Videos aus der Luft. In einer Höhe zwischen 30 und 50 Meter bekamen wir eindrucksvolle Aufnahmen. Sie reichen von der Bundesstrasse 108 über Skams Klove bis zum Grillplatz.
Mit einem Kreuzlinienlaser haben wir innerhalb der Spalte, den Höhenversatz von Fußboden vermessen. Vom Anfang beim "Plateau Nord" bis zum "Höchsten Punkt" sind es 13,5 Meter! Geht es hier eigentlich noch 13,5 Meter tiefer?
Skams Klove ist ein wenig nach Richtung Osten geneigt.
Mit zirka 2,5° Grad Neigung auf beiden Seiten in die selbe Richtung!
In dem am besten erhaltenen Teil von Skams Klove, beträgt der Abstand der Wände zirka 138cm. Diese Breite bleibt auf über 50 Meter bis auf kleine Abweichungen konstant. Die Wände vermitteln den Eindruck einer hohen Bearbeitungsqualtität. Eine Qualität die an sehr alten Bauwerken in vielen Teilen der Welt zu finden ist. Könnte uns Skams Klove zu solch einem Bauwerk führen?
Geröllmassen und Erosion haben vieles stark verändert. Trotzdem, ein Blick von oben macht deutlich, wie gerade Skams Klove verläuft.
Die parallele und glatte Beschaffenheit der Granitspalte von Skams Klove wirft zwei Fragen auf:
Handelt es sich wirklich um eine natürliche Entstehung? Eine natürliche Spalte ist vorstellbar durch Bruch im Zusammenhang durch Verschiebung. Recherchen über Norwegen legen nahe, daß vergleichbare Phänomene üblich sind und von der Bevölkerung als natürlichen Ursprungs verstanden werden.
Handelt es sich um ein von Menschen erschaffenes Bauwerk? Eine von Menschen geschaffene Spalte ist vorstellbar, wenn diese in der Lage waren, mit ihren technischen (oder uns unbekannten?) Möglichkeiten, aus dem Granit herauszuarbeiten.
Eindeutigen Ursprungs sind die von Deutschen Soldaten erstellten Schützengräben. Nur weisen die nicht so eine hohe Verarbeitungsqualität auf. Sie waren aber für ihre Zwecke völlig ausreichend.
Die Granitblöcke wurden aus dem vorhandenen Massiv heraus gearbeitet. Die Blöcke wurden nicht geschliffen, sondern nur herausgebrochen! Es wurden 10 bis 20mm große Löcher mit einem Abstand von zirka 20 bis 30cm, 10 bis 15cm tief in das Massiv hineingearbeitet. Danach wurde Metallstücke mit Muskelkraft hineingetrieben und so der Granit heraus gebrochen. Ein Verfahren, das auch heute noch verwendet wird. Die Oberflächen haben nur einige Zentimeter Abweichung. Für ihren Verwendungszweck waren sie völlig ausreichend.
Wozu also noch geradere Flächen?
Einige Besucher schauen dem Verlauf der Spalte nach.
Sowohl in Richtung Norden, als auch in den Süden.
Bäume, Granit, Wasser und die gegenüberliegenden Inseln. Haben wir etwas übersehen, oder schauen wir nicht weit genug?
Nach einigen Überlegungen stellten sich uns folgende Fragen.
1. Skams Klove soll vor 3000 Jahren auf natürliche Weise in der Bronzezeit entstanden sein.
Warum ist sie so gerade aufgebrochen ?
2. In dem am besten erhaltenen Teil von fast 50 Meter
gibt es eine relativ konstante Breite von zirka 138 cm.
Warum gerade 138 Zentimeter ?
3. Beide Wände von Skams Klove haben die gleiche Neigung in die gleiche Richtung.
Hat die Neigung von zirka 2,5° Richtung Osten einen besonderen Grund ?
4. Mit Google Earth bekommt man einen gute Sicht von Oben.
Breite: 59° 8'15.21"N, Länge: 10°56'47.89"E.
Link mit position in google earth....
Ist das alles von Skams Klove oder gibt es mehr?
5. Betrachten wir einmal Skams Klove von oben.
Es ist wird deutlich daß sie nicht nach Norden ausgerichtet ist.
Aber muss es genau diese Ausrichtung sein?
6. Ist es vorstellbar das Skams Klove nur ein Teil von etwas größerem ist?
7. Ist es möglich dem Ganzen auf die Spur zu kommen
wenn man mit modernen Mitteln globaler "forscht" ?
Anregeungen und Hinweise sind gerne willkommen.
8. In Google Earth ist ihr Standort mit Namen versehen.
Am Parkplatz steht ihr Name auf einem Schild.
In mindestens einer Legende wird sie mit Namen erwähnt.
Sie hat einen NAMEN.
Skams Klove
Warum hat eine Spalte im Granitmassiv einen Namen und woher kommt er?
Zufall?
9. Ein Zufall ist möglich. Aber Skams Klove ist nicht allein.
Es gibt noch mindestens vier weitere Spalten - mit NAMEN.
Es gibt in Norwegen millionen von Spalten.
Warum haben gerade diese fünf einen Namen?